Welpenhandel und Weihnachtsgeschenke

Alternativ-Beschreibung
BILDQUELLE: PIXABAY

Wie grausam können Menschen eigentlich sein ?

Kurz vor Weihnachten boomt das Geschäft des illegalen Welpenhandels. Die Welpenmafia züchtet zielgerichtet für jede Gelegenheit Welpen und verfügt über Netzwerke in ganz Europa. Ein Großteil der importierten Welpen stammt aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Tschechien, Bulgarien, Polen, Ungarn und der Slowakei.

Die Elterntiere fristen ein grausames, einsames und kurzes Dasein in Käfigen (mitunter in Erdlöchern), ohne jemals das Sonnenlicht zu sehen oder in Sozialkontakt mit Artgenossen zu kommen. Sind sie nach 2-3 Jahren zu schwach oder nicht mehr „produktiv“ genug, werden sie ausgesetzt oder getötet. Für die skrupellosen Händler zählt dann das Tierleben nichts mehr.

Die Welpen werden von ihren Müttern schon nach zwei bis vier Wochen getrennt. Da die wichtige Sozialisierung durch die Mutter nicht stattfindet, leiden viele Welpen an schweren Verhaltensstörungen, die sich häufig bis ins Erwachsenenalter ziehen und teils nie mehr verschwinden. Weitere Probleme sind Inzuchten und Qualzuchten (Züchtungen auf spezifische Merkmale, z.B. kurze Nasen usw.). Viele „reinrassige“ Hunde leiden zuchtbedingt an schweren gesundheitlichen Problemen. Auch lebensbedrohliche genetische Defekte wie Blindheit, Taubheit, Herzfehler, Hautprobleme oder Epilepsie gehören dazu. Auch aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen sowie der geschwächten und ungeimpften Muttertiere sind auch viele Welpen schwer krank. Meist werden sie weder geimpft noch entwurmt. Krankheiten wie Parasiten, Wurmbefall, Entzündungen, Parvovirose, Staupe und Virusinfektionen sind die Folgen.

Auf den Transporten sitzen dann die Welpen in den eignen Fäkalien und haben schreckliche Angst. Immer wieder werden Transporter vom Zoll oder von der Polizei beschlagnahmt. Die sichergestellten Tiere kommen dann in lokale Tierheime. Aufgrund der fehlenden Impfungen und unzureichenden Dokumente müssen die Kleinen ihre Prägungsphase häufig in einer monatelangen Quarantäne verbringen. Dies verursacht nicht nur immense Kosten und sehr hohe Belastungen für Tierheime, sondern bedeutet für die Tiere gesundheitliche Einschränkungen für ihr ganzes Leben.

Aus diesen Gründen bittet der TSV dringend, keine Tiere über das Internet oder von Kofferraumanbietern zu kaufen. Auch sollten „Schnäppchenpreise“ beim Kauf stutzig machen. Ein Tier anzuschaffen, bedarf sorgfälltiger Abwägung in Punkto Geld- und Zeitaufwand, da eine Entscheidung für ein neues Familienmitglied für die nächsten 10-15 Jahre sein wird. Wenn Sie ihre Familie um ein Tier vergrößern wollen (aber bitte nicht als Weihnachtsgeschenk), schauen Sie auch in den örtlichen Tierheimen. Dort gibt es Tiere aller Rassen und Altersgruppen und die Mitarbeiter können ihnen Informationen zu dem Tier und dessen Gesundheitszustand geben. Dort haben Sie die Möglichkeit des Tier erstmal kennenzulernen bevor sie ihm ein liebevolles Zuhause geben.

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