Ölkäfer-Vergiftungen vorbeugen
Im März 2023 kam es zur Sperrung eines Spielplatzes in Hessen aufgrund der übermäßigen Verbreitung des Käfers. Da der Käfer unter Artenschutz steht, ist die Abtötung der giftigen Tiere nicht möglich. Die Befürchtungen vieler Eltern und Verantwortungsträger*innen der Kommune sind jedoch nicht unberechtigt. Da die Käfer nur bei Bedrohung – also, wenn man ihnen zu nahekommt – Gift absondern, ist es sinnvoll, Abstand zu halten und spielende Kinder fern zu halten. So lassen sich Vergiftungsunfälle wie ein Verschlucken oder Hautkontakt vermeiden. Kommt es doch zu einem Vorfall mit dem Ölkäfer, sollten betroffene Hautpartien gründlich mit Wasser gereinigt werden. Bei heftigen Beschwerden, wenn ein Ölkäfer verschluckt wurde oder die Augen betroffen sind, ist der Giftnotruf zu wählen oder ein Rettungswagen einzubestellen: Es handelt sich um einen medizinischen Notfall.
Warum ist der Ölkäfer so gefährlich? Ölkäfer sondern bei Bedrohung ein giftiges Sekret ab. Bei Hautkontakt kommt es zu Quaddeln, Blasen, Nekrosen und entzündlichen Reaktionen. Wird ein Käfer verschluckt, droht sogar der Tod.
Wann und wo lauert der Ölkäfer? In Deutschland sind vor allem der Schwarzblaue und Violette Ölkäfer weit verbreitet. Von April bis Juni finden sich die flugunfähigen Insekten auf sandigen Böden, etwa in Gärten, Wäldern und Heidegebieten.
Welches Gift enthält der Ölkäfer: Das Gift des Ölkäfers heißt Cantharidin (manchmal Kantharidin) und wird auch als "Spanische Fliege" bezeichnet. Das Gift wurde früher für Giftmorde, Hinrichtungen und als Aphrodisiakum verwendet.
Weitere Bezeichnungen für den Ölkäfer: Maiwurm, Pflasterkäfer, Blasenkäfer
Gefährdung: Ölkäfer gelten als gefährdet und stehen unter Artenschutz. Die giftigen Käfer dürfen deshalb nicht abgetötet werden, wenn sie sich etwa im Garten ausgebreitet haben.
Textquelle: www.lifeline.de/vorsorgen/insektenschutz/oelkaefer-id195625.html#gif Autor*in: Olivia Romano, Medizinredakteurin und Biologin